Rauchbergmühle

Rauchbergmühle

 

Geschichte:

Diese oberschlächtige „Radmühle“ steht auf ca. 960 m Seehöhe am Gasteiner Höhenweg. Mahlberechtigt waren zwei Bergbauern. Der erste Besitzer war 1350 Gärtler am Truesberch (jetzt Grußbergbauer). Das war die Zeit der großen Rodungen in den Salzburger Gebirgsgauen.

Während der Grußbergbauer um 1955 eine elektrische Hausmühle kaufte, hat der Rauchbergbauer die Mühle allein weiter betrieben, obwohl der Grußbergbauer nicht auf seine Rechte verzichtete. Das Rauchberggut ist einer der kleinsten Bergbauern, daher ist es dem Fleiß und der Sparsamkeit, gepaart mit Genügsamkeit der Bewohner zu danken, dass sie die sehr steilen Hänge noch immer bearbeiten (erste Erwähnung: 1513). Seit 1770 ist die Familie Gaßner im Besitz.

Die Mühle war bis 1965 in Betrieb. In diesem Jahr wurde in Gastein auch der Getreideanbau eingestellt. Die Mühle war sehr desolat. Ein Kleinbauer allein konnte sich die Reparatur nicht leisten, auch gab es Missernten,teilweise wurde bereits die Saat von den Vögeln gefressen. Auch das war eine Folge, wenn nur ein Acker bebaut wird, eine zweite Folge ist, man hat keine Schnitterinnen mehr, denn die Bauern haben sich gegenseitig geholfen. Der letzte Betreiber der Mühle war Simon Gaßner mit seiner Tochter Regina.

Danach verfiel die Mühle, bis sie Rudolf Riemer aus Münster, ein treuer Gast von Bad Hofgastein entdeckte. Er hat es in die Wege geleitet, dass heimische Handwerker mit Unterstützung des Gemeindebauhofes die Mühle wieder instand setzten.

Das Schindeldach wurde erneuert, ebenso das Wasserrad mit seinen 3 m Durchmesser mit Grindl, Kamprad und Laterne bekamen neue Zähne und Sprossen. Gosse, Zarge und Kasten haben noch einige Teile, welche sicher vor 1900 gefertigt wurden. Die Mühlsteine sind original. 1992 war die Renovierung abgeschlossen.

Zwei kleine Bäche sorgen für das Aufschlagwasser. Eine Quelle 100 m oberhalb der Mühle wurde schon vor Jahrhunderten aus seinem Bachbett quer über den Hang zur Mühle geleitet. Der zweite Zufluss kommt aus dem Feldinggraben. Beide Bächlein haben in trockenen Jahren wenig Wasser. Daher wurde die Mühle spöttisch als „Wolkenbruchmühle“ bezeichnet.

Im diesem Artikel aus dem Jahr 1995 beschreibt Dr. Laurenz Krisch die Rauchbergmühle und das Vorhaben in Bad Gastein eine weitere Mühle zu erbauen, das leider nie verwirklicht wurde.